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Der Chef: Anwalt des Firmenvermögens oder Anwalt der Mitarbeiter?!

Da läuft er nun, Deutschlands größter Online-Personal-Kongress. Geballtes Spezialisten-Know-How, und das alles auch noch zum Nulltarif. Selbst Schuld, wer da nicht zuschaut. Gestern zur Eröffnung war ich teilweise dabei.  

Einem weisen Motto treu zu bleiben, alles zu hören und das Gute zu behalten und vor allem das Gute zu teilen, macht es mir in Bezug auf gestern Abend schwer. Denn mir ist vor allem ein Statement hängen geblieben, dass mich wurmt, ärgert und herausfordert. 

Vermutlich einer der bekanntesten deutschen Verkaufstrainer äußerte doch im Zusammenhang, als es um das Finden der besten Mitarbeiter und das Loswerden der Schlechtesten ging, dass der Chef des Unternehmens ja Anwalt des Vermögens und nicht Anwalt der Mitarbeiter sei. Wumm. Ein Zitat, das in meinen Augen geradezu an der Qualität des ganzen Kongresses rüttelt. Geht es nicht gerade um Personalführung? Da greift es mir zu kurz nur auf das (kurzfristige) Vermögen des Unternehmens zu schauen. Ohne Frage muss ein Chef die Zahlen im Blick behalten. Er ist dafür verantwortlich und muss Rechenschaft ablegen. Aber wenn das der Focus des Chefs ist, wird er vielleicht das schnelle Geld machen, aber weder langfristig bestehen, noch zufriedene und damit leistungsbereite Mitarbeiter halten. 

Nun, wer bin ich, das ich solch einem Guru widerspreche? Naja, vielleicht jemand der das Vermögen einer Firma oder einer Organisationen nicht in Euro misst, sondern in begeisterten Mitarbeitern, die kostbare Lebenszeit investieren. Dementsprechend ist es für einen Chef sozusagen grob fahrlässig sich nicht auf seine Mitarbeiter zu konzentrieren. Zum Glück wurde das auch in vielen Zitaten erfolgreicher Unternehmensführer im ersten Vortrag des Kongresses bestätigt. Und wie Prof. Knoblauch aus einem eigenen Mitarbeiterbrief zitiert: "Sie sind für den Erfolg des Unternehmens verantwortlich". 

Und eine positive Unternehmensbewertung, wie Knoblauch sie anpeilt, wird sicherlich nicht von Firmen erreicht, deren Chef sich nicht ausdrücklich als Anwalt seiner Mitarbeiter sieht. 

So ist mein anfängliches Entsetzen über solche Worte zu Beginn dieses Kongresses einer gestärkten Sicherheit gewichen, dass es im Leben nicht um Geld, sondern um Menschen geht. Insofern doch noch ein Dankeschön an Dirk Kreuter, dass dieser Widerspruch letztlich zur Klärung beiträgt. Hoffentlich auch bei vielen anderen Personal-Verantwortlichen da draußen. 

Ich bin mir sicher, das Potential durch gute Mitarbeiterführung aus B-Mitarbeitern, A-Mitarbeiter zu machen ist gigantisch! Der finanzielle Gewinn dadurch ebenso. Das sich der Kongress genau mit diesem Thema beschäftigt wäre mein Wunsch und mein Feedback.

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